Magdeburg ist keine Stadt für den ersten Blick. Doch schaut man genauer hin, entdeckt man die Schönheit, die aus Lücken und charakteristischen Brüchen wächst. Die Stadt hat in ihrer Geschichte schon manches Trauma überwunden und daraus Kraft für neue Visionen geschöpft. Das erste Bewerbungsbuch erzählt die Geschichte einer möglichen Zukunft über den unverstellten Blick auf die Gegenwart. Im Fokus steht nicht das, was schon da ist, sondern das, was möglich wird, wenn es gelingt, das kreative und kulturelle Potential der Stadt zu entfalten.
Im zweiten Bid Book wird das Gefühl der Leere, des Stillstandes und der Unsichtbarkeit, das viele MagdeburgerInnen beschrieben haben, überwunden. Die Räume werden geöffnet und mit Ideen, Projekten und Leben gefüllt. Die Stadt wird zur Bühne. Der Leere wird mit Fantasie und Lebendigkeit begegnet. Magdeburg hat den Willen sich zu entwickeln. Das zeigt die Dynamik, die seit Beginn der Bewerbungsphase in der Stadt zu spüren ist. Die MagdeburgerInnen werden seit dem ersten Tag mit in den Bewerbungsprozess einbezogen und übernehmen im zweiten Bid Book eine Hauptrolle. Die Stadt bewegt sich und wir sind mittendrin. Wir mischen uns unters Volk und treten in den Dialog.
Der vorhandene Raum, der im ersten Bid Book eine übergeordnete Rolle gespielt hat, wird im zweiten Buch geöffnet, erweitert und mit Leben gefüllt. Ganze Seiten werden eingefärbt und invertiert, Linien öffnen sich, Grafiken werden lebendiger und smarter. Erfolgreich umgesetzte Projekte verschaffen sich durch große Bildflächen Aufmerksamkeit und dokumentieren die neue Dynamik der „Candidate City“. Während die Sehenswürdigkeiten und kulturellen Institutionen Magdeburgs auch weiterhin im Hintergrund bleiben, treten die MacherInnen durch Dialoge und Zitate in den Vordergrund. Sie führen uns durch die Stadt, zu ihren Möglichkeitsräumen und erzählen von ihren Projekten.
Mit dem „Projekt“ Kulturhauptstadt 2025 schafft Magdeburg die Möglichkeit einer völlig neuen Verbindung – zwischen BewohnerInnen, BewohnerInnen und Stadt, zwischen Kulturszene und Stadt und in Bezug darauf, womit die Stadt an sich weit über ihre Grenzen hinaus assoziiert wird. Kulturhauptstadt wird man nicht allein durch die perfekt gestaltete Infrastruktur und hochpolierte Kampagnen.
Kulturhauptstadt wird man nur gemeinsam mit den Menschen in der Stadt, mit Kreativität, Ideen- und Erfindungsreichtum, Improvisationstalent und geteilter Leidenschaft. Diese Haltung spiegelt sich auch in der Gestaltung des Bewerbungsbuchs wieder.
Client: Muxmäuschenwild
Creative Direction: Robert Felgentreu
Art Direction & Design: Bureau Now